Alt-Texte für Bilder richtig einsetzen: Der versteckte SEO-Hebel, den 90% aller Websites ignorieren

Alt-Texte für Bilder richtig einsetzen? 90% aller Websites verschenken Rankings. Erfahre, wie du mit diesem SEO-Detail Konkurrenten überholst.

Du lädst ein Bild auf deine Website hoch, drückst auf „Veröffentlichen“ – und vergisst dabei das winzige Feld „Alt-Text“. Kommt dir bekannt vor? Dann gehörst du zu den 90% aller Website-Betreiber, die einen der mächtigsten SEO-Hebel komplett ignorieren. Während deine Konkurrenz in den Google-Rankings davonzieht, verschenkst du täglich Traffic – und merkst es nicht mal.

Klingt dramatisch? Ist es auch. Denn Alt-Texte sind weit mehr als nur ein nettes Extra für Menschen mit Sehbehinderungen.

Was Alt-Texte wirklich sind – und warum Google sie liebt

Alt-Texte, oder technisch korrekt „Alternative Texte“, sind die unsichtbaren Beschreibungen deiner Bilder. Sie erscheinen, wenn ein Bild nicht geladen werden kann, werden von Screenreadern vorgelesen und – hier wird’s interessant – von Suchmaschinen als wichtiger Ranking-Faktor bewertet.

Google kann zwar mittlerweile Katzen von Hunden unterscheiden, aber die Nuancen deines Business-Contents? Da ist die KI noch nicht so weit, wie viele glauben. Ein Foto von deinem Team beim Brainstorming erkennt Google als „Menschen in einem Raum“. Dein Alt-Text verrät der Suchmaschine erst, dass es sich um „strategische Marketingplanung für nachhaltige E-Commerce-Lösungen“ handelt.

Der Unterschied? Riesig. Vor allem, wenn deine Zielgruppe genau nach solchen Begriffen sucht.

Präzise formulieren ohne ins Keyword-Stuffing zu fallen

Hier wird’s heikel. Viele denken: „Mehr Keywords = besseres Ranking.“ Falsch. Google erkennt Keyword-Stuffing mittlerweile sofort und straft es ab.

Die goldene Regel für Alt-Texte: Beschreibe, was wirklich zu sehen ist – aber mit strategischem Fokus auf deine Zielkeywords.

Schlecht: „SEO Marketing Online Digital Beratung Agentur München“ Besser: „SEO-Berater erklärt Kunden digitale Marketingstrategie am Laptop“

Der Trick liegt darin, natürlich zu schreiben, aber gezielt die Begriffe zu verwenden, für die du ranken willst. Wenn dein Foto zeigt, wie du einem Kunden etwas erklärst, dann erwähne das auch so. Authentisch, beschreibend, aber strategisch durchdacht.

Übrigens: Die ultimative SEO-Optimierung Checkliste hilft dir dabei, solche Details systematisch anzugehen.

Was gehört rein – und was definitiv nicht

Alt-Texte sind nicht der Ort für deine Kreativität. Sie haben einen klaren Job: beschreiben. Trotzdem machen viele grundlegende Fehler.

Das gehört NICHT in Alt-Texte:

  • „Bild von…“ oder „Foto zeigt…“ (überflüssig)
  • Rein dekorative Elemente (Hintergrundmuster, Trennlinien)
  • Emotionale Bewertungen („wunderschönes Büro“)
  • Technische Details („aufgenommen mit Canon EOS“)

Das gehört rein:

  • Konkrete Beschreibung der sichtbaren Elemente
  • Relevante Personen, Gegenstände, Aktionen
  • Kontext, der für dein Business wichtig ist
  • Atmosphäre, falls sie geschäftlich relevant ist

Ein Beispiel: Statt „Bild von unserem tollen Büro“ schreibst du „Moderne Arbeitsplätze mit ergonomischen Möbeln und Pflanzen für produktive Teamarbeit“. Siehst du den Unterschied? Der zweite Text gibt Google und Usern echten Mehrwert.

Kleine Faustregel: Würdest du den Text am Telefon genauso beschreiben? Dann ist er vermutlich gut.

Screenreader und Barrierefreiheit – mehr als nur Pflicht

Jetzt wird’s menschlich. In Deutschland leben etwa 1,2 Millionen Menschen mit Sehbehinderungen. Für sie sind Alt-Texte nicht nur praktisch – sie sind der einzige Weg, deine visuellen Inhalte zu verstehen.

Screenreader lesen Alt-Texte vor. Punkt. Wenn dort „Bild123.jpg“ steht oder gar nichts, dann erfahren diese Menschen nichts über den Inhalt. Das ist nicht nur schlechter Service – es kann auch rechtliche Konsequenzen haben.

Die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit von Websites wird immer strenger durchgesetzt. Mit der gesetzlichen Verpflichtung zur digitalen Inklusion durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) gewinnt das Thema Alt-Texte an Relevanz. Unternehmen, die ihre digitalen Inhalte nicht zugänglich machen, riskieren Abmahnungen und Bußgelder.

Aber mal ehrlich: Barrierefreiheit ist auch Business-Smart. Menschen mit Behinderungen haben eine Kaufkraft von über 13 Milliarden Euro jährlich in Deutschland. Wer sie ausschließt, verschenkt nicht nur Umsatz, sondern auch Reputation.

Der Google-Bildersuche-Boost, den kaum jemand nutzt

Hier wird’s richtig spannend. Die Google-Bildersuche ist der zweitgrößte Suchbereich nach der normalen Google-Suche. Die Google-Bildsuche macht 22,6% aller Suchanfragen aus. Und Alt-Texte sind einer der wichtigsten Ranking-Faktoren dort.

Wenn jemand nach „moderne Büroeinrichtung München“ sucht und dein Alt-Text genau das beschreibt, landen deine Bilder weiter oben. Von dort klicken User auf deine Website. Traffic, den du ohne optimierte Alt-Texte nie bekommen hättest.

Ich hab letztens eine Website analysiert, die ihre Alt-Texte optimiert hat. Resultat: 40% mehr Traffic aus der Bildersuche innerhalb von drei Monaten. Ohne weitere SEO-Maßnahmen.

Das funktioniert besonders gut bei visuell geprägten Branchen: Immobilien, Mode, Handwerk, Gastronomie. Aber auch B2B-Unternehmen profitieren, wenn sie ihre Produkte oder Dienstleistungen visuell gut darstellen.

Alt-Texte vs. Title-Attribute vs. Captions – wer macht was?

Verwirrung pur. Viele werfen diese drei Begriffe in einen Topf. Dabei haben sie völlig unterschiedliche Aufgaben.

Alt-Text: Die Beschreibung für Screenreader und Suchmaschinen. Wird angezeigt, wenn das Bild nicht lädt.

Title-Attribut: Der kleine Tooltip, der erscheint, wenn du mit der Maus über ein Bild fährst. Optional und für SEO weniger wichtig.

Caption: Die sichtbare Bildunterschrift unter dem Foto. Für alle Besucher gedacht, nicht nur für assistive Technologien.

Die drei ergänzen sich, sind aber nicht austauschbar. Ein guter Alt-Text ist präzise und beschreibend. Der optimale Alt-Tag hat nützlichen Inhalt, der eine Information über das Bild enthält und angemessen Keywords verwendet. Eine Caption kann emotionaler oder erklärend sein. Das Title-Attribut? Kannst du meist weglassen.

Beispiel:

  • Alt-Text: „Elektriker installiert moderne LED-Beleuchtung in Neubau-Wohnung“
  • Caption: „Energieeffiziente Beleuchtung spart bis zu 80% Stromkosten“
  • Title: „LED-Installation München“ (falls überhaupt nötig)

Komplexe Grafiken und Infografiken – die Langbeschreibung als Rettung

Jetzt wird’s tricky. Was machst du mit einer detaillierten Infografik, die zeigt, wie sich die SEO-Trends 2024 entwickeln? In 125 Zeichen (empfohlene Alt-Text-Länge) kriegst du das nicht unter.

Lösung: Kurzer Alt-Text plus Langbeschreibung.

Alt-Text: „Infografik: Die 5 wichtigsten SEO-Trends 2024 mit Statistiken und Prognosen“

Langbeschreibung im Fließtext: Eine detaillierte Auflistung aller Daten, Trends und Insights aus der Grafik. Diese platzierst du direkt unter dem Bild oder verlinkst auf eine separate Seite mit der vollständigen Beschreibung.

Das funktioniert auch bei Diagrammen, technischen Zeichnungen oder komplexen Screenshots. Google indexiert diese Zusatzinfos und belohnt dich für die Ausführlichkeit.

CMS-Systeme: WordPress, TYPO3 und Co. richtig nutzen

Die Theorie ist klar, aber wie setzt du das praktisch um? Kommt auf dein CMS an.

WordPress: Das Alt-Text-Feld findest du in der Mediathek bei jedem Bild. Seit WordPress 5.0 ist es Pflicht – das System nervt dich so lange, bis du was einträgst. Gut so.

TYPO3: Alt-Texte werden im File-Modul hinterlegt und können pro Verwendung überschrieben werden. Flexibel, aber fehleranfällig.

Shopify: Bei Produktbildern besonders wichtig. Alt-Texte verbesserst du direkt in der Produktverwaltung oder über Apps wie „TinyIMG“.

Drupal: Alt-Texte sind Teil der Bildfeld-Konfiguration und können verpflichtend gemacht werden.

Pro-Tipp: Aktiviere in deinem CMS die Warnmeldung für fehlende Alt-Texte. Dann vergisst du es nicht mehr. Von 0 auf 100 in 9 Schritten zum optimalen SEO-Text zeigt dir, wie du solche Prozesse systematisch angehst.

Bestehende Websites analysieren und systematisch optimieren

Du hast schon hunderte Bilder online, aber keine Alt-Texte? Keine Panik. Hier ist dein Schlachtplan:

Schritt 1: Bestandsaufnahme Crawle deine Website mit Tools wie Screaming Frog oder nutze die kostenlosen Lighthouse-Tests in Chrome. Die zeigen dir alle Bilder ohne Alt-Text.

Schritt 2: Priorisierung Nicht alle Bilder sind gleich wichtig. Fang an mit:

  • Produktbildern (E-Commerce)
  • Team-Fotos (About-Seiten)
  • Bildern auf stark besuchten Seiten
  • Fotos, die deine Hauptkeywords illustrieren

Schritt 3: Batch-Bearbeitung Die meisten CMS bieten Bulk-Edit-Funktionen. In WordPress geht das über die Mediathek, in TYPO3 über das File-Modul.

Schritt 4: Qualitätskontrolle Lass nach der Optimierung erneut crawlen. Sind alle wichtigen Bilder erfasst? Sind die Alt-Texte beschreibend und keyword-relevant?

Realistischer Zeitplan: Bei 500 Bildern brauchst du etwa 10-15 Stunden. Klingt viel, aber der SEO-Boost ist es wert.

Die besten Tools für Alt-Text-Optimierung

Tools machen den Unterschied zwischen „mühsam“ und „machbar“. Hier meine Top-Empfehlungen:

Screaming Frog SEO Spider: Crawlt deine komplette Website und listet alle Bilder ohne Alt-Text auf. Kostenlos bis 500 URLs.

Google Lighthouse: Integriert in Chrome DevTools. Prüft Accessibility und SEO – inklusive Alt-Text-Probleme.

WAVE Web Accessibility Evaluator: Browser-Extension, die Accessibility-Probleme direkt auf der Seite anzeigt.

ahrefs Site Audit: Premium-Tool, das neben vielen anderen SEO-Problemen auch fehlende Alt-Texte aufspürt. Ahrefs im Detail erklärt, warum sich die Investition lohnt.

WordPress Plugin „SEO Optimized Images“: Generiert automatisch Alt-Texte basierend auf Dateinamen und kann als Startpunkt dienen.

Wichtig: Automatisch generierte Alt-Texte sind nur der Anfang. Die finale Optimierung solltest du immer manuell machen.

Häufige Fehler, die dein Ranking ruinieren

Nach Jahren der SEO-Beratung sehe ich immer wieder dieselben Fehler. Hier die Top 5:

Fehler 1: Alt-Texte kopieren Viele nutzen denselben Alt-Text für ähnliche Bilder. Google mag keine Duplikate – auch nicht bei Alt-Texten.

Fehler 2: Zu lange Beschreibungen Alt-Texte sollten unter 125 Zeichen bleiben. Screenreader brechen längere Texte ab.

Fehler 3: Keyword-Spam „SEO Agentur München SEO Beratung SEO Optimierung“ hilft niemandem – und schadet deinem Ranking.

Fehler 4: Technische Begriffe ohne Kontext „Schraubendreher PH2 25mm“ sagt nichts über den Verwendungszweck.

Fehler 5: Alt-Texte für dekorative Bilder Hintergrundmuster oder Trennlinien brauchen keinen Alt-Text – im Gegenteil, sie nerven Screenreader-Nutzer.

Messbare Erfolge: So trackst du deine Alt-Text-Optimierung

Optimierung ohne Erfolgsmessung ist wie Autofahren mit verbundenen Augen. Hier deine KPIs:

Google Search Console: Zeigt dir, für welche Suchanfragen deine Bilder erscheinen. Filter auf „Bilder“ und beobachte die Entwicklung.

Traffic aus der Bildersuche: In Google Analytics unter „Akquisition > Alle Zugriffe > Quelle/Medium“ findest du Traffic von „google/organic“ mit der Sekundärdimension „Landingpage“. Such nach Bildpfaden.

Accessibility-Score: Tools wie Lighthouse geben dir einen Accessibility-Score. Der sollte nach der Optimierung deutlich steigen.

Rankings für visuelle Keywords: Wenn du für „moderne Büroeinrichtung“ ranken willst, tracke das Keyword und beobachte Verbesserungen nach der Alt-Text-Optimierung.

Realistische Erwartung: Nach 4-6 Wochen siehst du erste Verbesserungen. Nach 3 Monaten wird der Effekt deutlich messbar.

Alt-Texte als Teil deiner SEO-Strategie

Alt-Texte funktionieren nicht isoliert. Sie sind ein Baustein in deiner gesamten SEO-Strategie. Die beste Alt-Text-Optimierung bringt nichts, wenn deine technische SEO im Argen liegt.

Aber hier ist das Schöne: Alt-Texte sind einer der wenigen SEO-Faktoren, die du komplett selbst kontrollierst. Keine Abhängigkeit von anderen Websites, keine technischen Hürden, keine monatelangen Wartezeiten.

Du kannst heute anfangen. Jetzt sofort. Nimm die fünf wichtigsten Bilder auf deiner Homepage und schreibe präzise, beschreibende Alt-Texte. Dauert 10 Minuten und kann dein Ranking schon morgen verbessern.

Die Zukunft der Bilderkennung und warum Alt-Texte trotzdem bleiben

Googles KI wird immer besser beim Bilderkennen. Trotzdem werden Alt-Texte nicht überflüssig. Warum?

Kontext. Google erkennt vielleicht einen Mann im Anzug vor einem Computer. Aber ist das ein CEO bei einer Strategiesitzung oder ein Verkäufer beim Kundengespräch? Diese Nuance entscheidet über dein Ranking für spezifische Business-Keywords.

Außerdem: Selbst die beste KI kann keine Gedanken lesen. Deine Geschäftsziele, deine Zielgruppe, deine strategischen Keywords – das weißt nur du. Alt-Texte sind dein direkter Kommunikationskanal zu Google.

Und dann ist da noch die Barrierefreiheit. Menschen mit Sehbehinderungen werden immer auf alternative Textbeschreibungen angewiesen sein. Kein Algorithmus kann das ersetzen.


Vielleicht fragst du dich jetzt: Warum haben nur 10% aller Websites optimierte Alt-Texte, wenn der Aufwand so gering und der Nutzen so groß ist?

Die Antwort ist einfach: Weil es unsichtbar ist. Alt-Texte sehen normale Besucher nie. Sie verstecken sich im Code, arbeiten im Hintergrund, bringen keine sofortigen Wow-Effekte. Aber genau das macht sie so wertvoll. Während andere auf die nächste SEO-Mode warten, optimierst du systematisch die Grundlagen – und überholst sie still und heimlich in den Rankings.

Die Frage ist nicht, ob du Zeit für Alt-Texte hast. Die Frage ist, ob du dir leisten kannst, diesen simplen aber mächtigen SEO-Hebel weiter zu ignorieren.