Du starrst auf deine Website-Statistiken und fragst dich, warum deine Konkurrenz bei Google auf Seite eins steht, während du auf Seite drei vor dich hin dümpelst. Die Antwort ist meistens dieselbe: Links. Backlinks, um genau zu sein. Aber keine Sorge – du musst nicht tausende Euro in den Sand setzen, um ein solides Linkprofil aufzubauen.
Die meisten denken bei Linkbuilding sofort an teure Agenturen oder dubiose Linkkauf-Geschäfte. Quatsch. Die besten Links kriegst du oft kostenlos – du musst nur wissen, wo du suchen sollst und wie du richtig rangehst. Der Schlüssel zum erfolgreichen Backlink-Aufbau bleibt Relevanz sowie echter Mehrwert für Zielgruppe und Link-gebende Seiten.
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ToggleWas ist Linkbuilding eigentlich und warum nervt Google damit jeden?
Stell dir vor, das Internet ist eine riesige Stadt. Jede Website ist ein Haus, und Backlinks sind die Straßen, die zu deinem Haus führen. Je mehr qualitative Straßen zu dir führen, desto wichtiger wirst du für die Stadt – also für Google.
Linkbuilding bedeutet im Grunde nichts anderes, als andere Websites dazu zu bringen, auf deine zu verlinken. Klingt simpel, ist es auch. Aber – und da ist das große Aber – nicht alle Links sind gleich wertvoll.
Ein Link von der Startseite der Süddeutschen Zeitung ist wie eine Autobahn direkt zu deinem Haus. Ein Link aus einem Spam-Kommentar ist eher wie ein Trampelpfad durch den Matsch. Google merkt den Unterschied.
Warum sind Links überhaupt so wichtig für dein Ranking?
Google betrachtet Backlinks als Empfehlungen. Wenn Website A auf Website B verlinkt, sagt A praktisch: „Hey Google, schau mal, die hier sind ganz okay.“ Je mehr solcher Empfehlungen du sammelst, desto vertrauensvoller wirst du in Googles Augen.
Aber Vorsicht – Qualität schlägt Quantität. Zehn Links von relevanten, vertrauenswürdigen Seiten sind besser als hundert Links von irgendwelchen Müllseiten. Das hat sich über die Jahre bei Google durchgesetzt, nachdem zu viele versucht haben, das System mit Masse zu überlisten.
Das Fundament: Interne Verlinkung als Basis für alles Weitere
Bevor du dich um externe Links kümmerst, solltest du dein eigenes Haus in Ordnung bringen. Interne Verlinkung ist wie ein gut durchdachtes Wegesystem in einem Einkaufszentrum – es führt Besucher und Google-Bots gezielt durch deine Inhalte.
Jede Seite deiner Website sollte von mindestens zwei anderen Seiten verlinkt werden. Das zeigt Google, dass diese Seite wichtig genug ist, um mehrfach erwähnt zu werden. Außerdem hilfst du deinen Besuchern dabei, relevante Inhalte zu finden.
Interne Verlinkung strategisch ist übrigens ein Thema für sich – wenn du das richtig machst, kannst du damit schon erheblich bessere Rankings erzielen.
Pro-Tipp: Verwende aussagekräftige Anker-Texte. Statt „hier klicken“ schreibst du besser „SEO-Optimierung für Einsteiger“ oder was auch immer verlinkt wird.
Kostenlose Backlink-Quellen, die jeder übersehen kann
Okay, jetzt wird’s konkret. Es gibt massenhaft Möglichkeiten, kostenlos an Links zu kommen – du musst nur systematisch vorgehen.
Branchenverzeichnisse und lokale Portale Fast jede Branche hat ihre eigenen Verzeichnisse. Als Zahnarzt trägst du dich in Jameda ein, als Handwerker bei MyHammer, als Anwalt in entsprechende Anwaltsverzeichnisse. Diese Links sind nicht spektakulär, aber solide und relevant.
Auch lokale Portale sind Gold wert. Deine Stadt hat wahrscheinlich ein Online-Portal oder eine Unternehmerliste. Trag dich ein. Kostet nichts, dauert fünf Minuten, bringt einen lokalen Link.
Social Media Profile richtig aufsetzen Ja, Links aus Social Media sind meist nofollow – aber das heißt nicht, dass sie wertlos sind. Ein vollständig ausgefülltes LinkedIn-Profil, eine gepflegte Facebook-Seite oder ein aktiver Twitter-Account können indirekt zu mehr Links führen, weil Menschen dich dort finden und auf dich aufmerksam werden.
Foren und Communities Hier wird’s tricky. Die meisten Foren haben strikte Regeln gegen Spam, aber wenn du echten Mehrwert bietest, kannst du dir durchaus Links verdienen. Wichtig: Sei erst mal eine Weile aktiv, ohne überhaupt an Links zu denken. Hilf anderen, beantworte Fragen, werde Teil der Community.
Wenn du dann gelegentlich auf einen eigenen Artikel verlinkst – weil er wirklich zur Diskussion passt – stört das niemanden.
Gastbeiträge: Der Königsweg für Anfänger
Gastbeiträge sind wahrscheinlich die effektivste Methode für Linkbuilding-Anfänger. Du schreibst einen Artikel für eine andere Website und bekommst im Gegenzug einen Link zurück. Win-win für alle.
Aber – und das ist wichtig – such dir die richtigen Partner aus. Eine Website mit 20 Besuchern pro Monat und fragwürdigem Content bringt dir nichts. Achte auf:
- Thematische Relevanz zu deiner Nische
- Ordentliche Domain-Autorität (checke das mit kostenlosen Tools)
- Aktive Community in den Kommentaren
- Regelmäßige, qualitative Content-Veröffentlichungen
Der Pitch ist entscheidend. Schreib nicht: „Hallo, ich würde gerne einen Gastbeitrag schreiben.“ Schreib lieber: „Hi, ich habe gesehen, dass ihr kürzlich über [spezifisches Thema] geschrieben habt. Ich arbeite seit X Jahren in diesem Bereich und hätte eine interessante Ergänzung zu [konkreter Punkt]. Wäre ein Gastbeitrag dazu interessant?“
Content als Linkmagnet: Warum manche Inhalte von selbst Links anziehen
Hier kommt eine unbequeme Wahrheit: Die meisten Inhalte im Internet sind austauschbar. Wenn du willst, dass andere auf dich verlinken, musst du Inhalte erstellen, die so gut sind, dass Menschen sie teilen wollen.
Infografiken funktionieren immer noch Eine gut gemachte Infografik zu einem relevanten Thema kann dir dutzende Links einbringen. Blogger und Journalisten lieben visuelle Inhalte, weil sie komplexe Sachverhalte einfach erklären.
Du musst kein Designgenie sein – Tools wie Canva oder Piktochart helfen dir dabei. Wichtig ist, dass die Daten stimmen und die Aufbereitung wirklich hilfreich ist.
How-to-Guides und Tutorials Menschen googeln ständig nach Anleitungen. Wenn du ein ausführliches, praktisches Tutorial zu einem Problem in deiner Branche schreibst, werden andere darauf verlinken – einfach weil es nützlich ist.
Studien und Umfragen Auch als kleines Unternehmen kannst du eigene Daten erheben. Eine kleine Umfrage in deiner Zielgruppe, aufbereitet als Studie mit interessanten Erkenntnissen, kann sehr linkwürdig sein.
Übrigens: Content-Marketing und SEO gehen Hand in Hand – wer das versteht, hat schon mal einen großen Vorteil.
Broken Link Building: Hilfst anderen und hilfst dir selbst
Das ist eine meiner Lieblings-Strategien, weil sie so elegant ist. Du suchst auf anderen Websites nach kaputten Links (404-Fehler) und bietest als Ersatz deine eigenen Inhalte an.
So gehst du vor:
- Such dir thematisch passende Websites in deiner Branche
- Verwende Tools wie den „Check my Links“ Chrome-Plugin, um kaputte Links zu finden
- Schreib den Website-Betreiber höflich an und weise ihn auf den kaputten Link hin
- Biete deinen Content als Alternative an – aber nur, wenn er wirklich passt
Die Erfolgsquote ist nicht riesig, aber die Links, die du so bekommst, sind meist sehr hochwertig. Website-Betreiber sind dankbar für den Hinweis und verlinken gerne auf hilfreiche Alternativen.
Lokale Links: Der unterschätzte Hebel für regionale Unternehmen
Wenn du ein lokales Geschäft hast oder regional tätig bist, sind lokale Links extrem wertvoll. Google liebt lokale Relevanz, besonders für „in der Nähe“-Suchanfragen.
Kammern und Verbände Bist du Mitglied in der IHK, Handwerkskammer oder einem Branchenverband? Dann lass dich in deren Mitgliederverzeichnis eintragen. Diese Links haben oft hohe Autorität und sind thematisch perfekt.
Lokale Medien und Blogs Deine Lokalzeitung hat wahrscheinlich eine Website. Stadtblogs, regionale Online-Magazine – all das sind potenzielle Linkquellen. Einen Pressetermin zu organisieren oder eine interessante Story zu pitchen kostet nur Zeit, kann aber sehr wertvolle Links bringen.
Kooperationen mit anderen lokalen Unternehmen Warum nicht mit dem Café nebenan kooperieren? Ihr verlinkt aufeinander, empfehlt euch gegenseitig – das stärkt beide Seiten.
Tools für den Einstieg: Kostenlos heißt nicht wertlos
Du brauchst nicht sofort die teuersten SEO-Tools. Für den Anfang reichen kostenlose Varianten völlig aus.
Google Search Console Das wichtigste Tool überhaupt – und kostenlos. Hier siehst du, welche Seiten auf dich verlinken, welche Keywords funktionieren und wo Probleme sind.
Ubersuggest (kostenlose Version) Neil Patels Tool gibt dir in der kostenlosen Variante grundlegende Backlink-Daten und zeigt dir, wo deine Konkurrenz ihre Links herbekommt.
Ahrefs Backlink Checker (limitierte kostenlose Version) Ahrefs ist eines der besten SEO-Tools überhaupt. Die kostenlose Version ist limitiert, aber für erste Analysen völlig ausreichend.
HARO (Help a Reporter Out) Kostenlos, aber extrem wertvoll. Journalisten stellen hier Anfragen zu Storys, und Experten können antworten. Wenn deine Antwort verwendet wird, bekommst du meist einen sehr starken Link.
Die größten Anfängerfehler beim Linkbuilding
Lass mich ehrlich sein: Ich hab am Anfang auch viel Mist gebaut. Diese Fehler solltest du vermeiden:
Linkkauf bei dubiosen Anbietern „500 Backlinks für 50 Euro!“ – solche Angebote siehst du überall. Finger weg. Diese Links schaden mehr, als sie helfen. Google erkennt gekaufte Links immer besser und bestraft Websites dafür.
Spamkommentare In Blog-Kommentaren wahllos Links zu streuen ist 2010er-Jahre-Denken. Heute nervt das nur und bringt nichts.
Irrelevante Linkquellen Ein Link von einer Poker-Website für deinen Zahnarzt-Blog? Macht keinen Sinn und hilft nicht. Relevanz ist wichtiger als Quantität.
Zu schneller Linkaufbau Wenn du innerhalb einer Woche hundert neue Links bekommst, wirkt das unnatürlich. Google mag natürliches Wachstum – also Geduld haben.
Vernachlässigung von toxischen Links Nicht alle Links sind gut für dich. Schädliche Links solltest du regelmäßig identifizieren und über Googles Disavow-Tool entwerten.
Linkprofil-Pflege: Überwachung und kontinuierliche Optimierung
Ein Linkprofil ist nichts Statisches. Links können wegfallen, neue kommen dazu, manche werden toxisch. Deshalb solltest du dein Profil regelmäßig überwachen.
Monatlicher Check-up Schau dir einmal im Monat deine neuen Links an. Sind sie thematisch passend? Kommen sie von vertrauenswürdigen Quellen? Gibt es Auffälligkeiten?
Verlorene Links verfolgen Manchmal fallen Links weg – Websites werden gelöscht, Artikel überarbeitet, Links entfernt. Mit Tools wie der Google Search Console kannst du das verfolgen und bei wichtigen Links nachfragen.
Konkurrenzanalyse Schau regelmäßig, wo deine Konkurrenz neue Links herbekommt. Das gibt dir Ideen für eigene Strategien.
Das Mindset macht den Unterschied
Hier kommt noch ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird: Linkbuilding ist Beziehungsaufbau. Du baust nicht nur Links auf, sondern Kontakte zu anderen Website-Betreibern, Bloggern, Journalisten.
Ich hab über die Jahre gemerkt, dass die besten Links oft aus echten Beziehungen entstehen. Wenn du regelmäßig wertvollen Content teilst, hilfsbereit bist und authentisch mit anderen interagierst, kommen Links oft von selbst.
Sei nicht der Typ, der nur Kontakt aufnimmt, wenn er was will. Sei derjenige, der anderen hilft, bevor er selbst um Hilfe bittet.
Von ersten Links zum nachhaltigen System
Was am Anfang wie mühsame Einzelaktionen aussieht, entwickelt sich mit der Zeit zum System. Du baust dir ein Netzwerk auf, entwickelst Routine beim Content erstellen, erkennst gute Linkchancen automatisch.
Das Wichtigste: Fang einfach an. Der erste Link ist der schwerste. Danach wird’s einfacher, weil du Erfahrung sammelst und verstehst, was funktioniert und was nicht.
Warum SEO ein langfristiger Prozess ist, gilt besonders für Linkbuilding. Die Links, die du heute aufbaust, wirken noch in Jahren. Deshalb lohnt sich die Investition in Qualität – auch wenn es am Anfang langsamer geht.
Der entscheidende nächste Schritt
Jetzt hast du das Wissen – aber Wissen ohne Handeln ist wertlos. Such dir eine der Strategien aus diesem Artikel aus und leg heute noch los. Ob das ein Gastbeitrag-Pitch ist, die Eintragung in ein Branchenverzeichnis oder die Analyse deiner internen Verlinkung.
Der Unterschied zwischen denen, die erfolgreich Links aufbauen, und denen, die scheitern, liegt nicht im Wissen. Er liegt im Handeln. Also: Worauf wartest du noch?
Manchmal frag ich mich, ob wir uns zu sehr darauf konzentrieren, das perfekte System zu finden, statt einfach anzufangen und aus den Erfahrungen zu lernen. Die besten Linkbuilding-Strategien sind oft die, die man einfach mal ausprobiert hat – ohne zu wissen, ob sie funktionieren werden.