Unterschied zwischen DoFollow- und NoFollow-Links: Was SEO-Profis wissen müssen

DoFollow vs NoFollow Links erklärt: Welche Links dein Ranking wirklich pushen und warum beide Typen für deine SEO-Strategie wichtig sind.

Du klickst auf einen Link, landest auf einer Website – und fragst dich vielleicht, warum manche Links dein Ranking pushen und andere scheinbar verpuffen. Zwei kleine HTML-Attribute entscheiden darüber, ob ein Link für Google als Empfehlung zählt oder nicht. DoFollow und NoFollow – klingt technisch, ist aber das Herzstück jeder erfolgreichen Linkbuilding-Strategie.

83% aller Websites haben ein unausgewogenes Linkprofil, ohne es zu merken. Sie sammeln Links, aber verstehen nicht, welche wirklich wirken.

Ein DoFollow-Link ist eigentlich… naja, nichts Besonderes. Klingt paradox? Ist es auch. Denn DoFollow ist der Standard-Zustand jedes Links im Web. Wenn du einen normalen HTML-Link erstellst, etwa <a href="https://beispiel.de">Hier klicken</a>, dann ist dieser automatisch ein DoFollow-Link.

Suchmaschinen interpretieren solche Links als Empfehlung. Als würdest du einem Freund sagen: „Guck mal, diese Website ist echt gut.“ Google crawlt diese Links, folgt ihnen und überträgt dabei Autorität von einer Seite zur anderen.

Der sogenannte „Linkjuice“ fließt dabei wie Wasser durch eine Leitung – von der verlinkenden zur verlinkten Seite. Je höher die Autorität der verlinkenden Seite, desto wertvoller wird dieser Saft für das Ranking der Zielseite.

Übrigens: Ohne DoFollow-Links hätte Google nie funktioniert. Das PageRank-System der Suchmaschine basiert fundamental darauf, dass Links als Vertrauenssignale gewertet werden.

Die Macht eines DoFollow-Links liegt in der Übertragung von drei entscheidenden Faktoren:

Link Authority (Autorität): Eine Verlinkung von einer starken Domain kann schwächere Seiten regelrecht nach oben katapultieren. Wenn die New York Times auf deine kleine Business-Website verlinkt, gibst du Google ein Signal: „Hier passiert was Wichtiges.“

Relevanz-Signale: Google schaut nicht nur, wer verlinkt, sondern auch aus welchem Kontext heraus. Ein Link von einem Kochblog zu deinem Restaurant-Guide ist wertvoller als einer von einer Autowebsite.

Trust-Übertragung: Vertrauenswürdige Domains „vererben“ einen Teil ihres Vertrauens weiter. Das ist besonders bei sensiblen Themen wie Gesundheit oder Finanzen entscheidend.

Aber – und das ist wichtig – nicht jeder DoFollow-Link wirkt gleich stark. Ein Link aus dem Footer hat weniger Gewicht als einer mitten im Content. Google ist inzwischen ziemlich schlau geworden darin, echte Empfehlungen von technischen Links zu unterscheiden.

2005 führte Google das rel=“nofollow“-Attribut ein. Die Idee dahinter? Webmaster sollten Links markieren können, die sie zwar setzen müssen oder wollen, aber nicht als Empfehlung verstanden wissen möchten.

Technisch sieht das so aus: <a href="https://beispiel.de" rel="nofollow">Link-Text</a>

Dieses kleine Attribut sagt Suchmaschinen: „Folge diesem Link nicht und übertrage keine Autorität.“ Ursprünglich war es als Waffe gegen Spam gedacht – in Blog-Kommentaren, Foren und anderen nutzergenerierten Inhalten.

Die Realität war komplexer. Viele Publisher begannen, alle externen Links mit NoFollow zu versehen. Aus Angst, Autorität zu „verlieren“ oder von Google abgestraft zu werden. Ein bisschen übertrieben, ehrlich gesagt.

Warum Suchmaschinen NoFollow eingeführt haben

Das Problem war real: Link-Spam explodierte Ende der 2000er. Kommentar-Spam, gekaufte Links in Artikeln, Linkfarmen – das Web drohte in minderwertigen Verlinkungen zu ersticken.

NoFollow sollte die Lösung sein. Publisher konnten weiterhin auf externe Quellen verweisen, ohne dabei ungewollt deren Ranking zu stärken. Bezahlte Kooperationen, Werbung oder nutzergenerierte Inhalte ließen sich so vom natürlichen, redaktionellen Linkaufbau trennen.

Hat funktioniert – teilweise. Viele Spam-Techniken verschwanden tatsächlich. Aber es entstanden auch neue Probleme: Manche Websites markierten inzwischen jeden externen Link als NoFollow, was dem ursprünglichen Gedanken des Webs widersprach.

Die konkreten SEO-Unterschiede auf einen Blick

DoFollow-Links:

  • Übertragen PageRank und Autorität
  • Beeinflussen Rankings direkt
  • Werden bei der Bewertung der Domain Authority mitgezählt
  • Können Rankings sowohl positiv als auch negativ beeinflussen

NoFollow-Links:

  • Übertragen offiziell keine Autorität
  • Bringen Traffic, aber keine direkten Ranking-Vorteile
  • Werden oft als Vertrauenssignal trotzdem wahrgenommen
  • Schützen vor negativen SEO-Signalen

Interessant ist: Google bestätigte 2019, dass NoFollow-Links inzwischen als „Hints“ behandelt werden. Das bedeutet, sie können unter Umständen doch gewertet werden, wenn Google sie für vertrauenswürdig hält.

Mit den Attributen sponsored und ugc hat Google die Differenzierung von Linktypen im Jahr 2019 für Webmaster erweitert. 2019 erweiterte Google das NoFollow-System um zwei neue Attribute:

rel=“sponsored“: Für bezahlte Links, Werbung oder gesponserte Inhalte. Ehrlicher als das allgemeine NoFollow und hilft Google, kommerzielle von redaktionellen Links zu unterscheiden.

rel=“ugc“ (User Generated Content): Für Links in Kommentaren, Foren oder anderen nutzergenerierten Bereichen. Praktisch für große Websites mit viel Community-Content.

Diese Attribute kannst du auch kombinieren: rel="nofollow sponsored" für einen bezahlten Link, den du zusätzlich als NoFollow markieren möchtest.

Sind diese neuen Attribute ein Muss? Naja, nicht wirklich. Das klassische NoFollow funktioniert weiterhin. Aber sie geben dir mehr Kontrolle und Transparenz gegenüber Suchmaschinen.

Hier wird’s interessant. Viele SEOs denken: „NoFollow = nutzlos.“ Ziemlicher Quatsch, ehrlich gesagt.

Traffic-Generierung: Ein NoFollow-Link von einer reichweitenstarken Website kann tausende Besucher bringen. Traffic ist Traffic – egal ob der Link DoFollow oder NoFollow ist.

Brand Awareness: Erwähnungen und Links in wichtigen Medien stärken deine Markenbekanntheit. Das zahlt langfristig auf die Sichtbarkeit ein, auch wenn Google den Link nicht direkt wertet.

Indirekte SEO-Effekte: Mehr Traffic kann zu längeren Verweildauern, niedrigeren Bounce-Raten und mehr Social Signals führen. All das sind positive Ranking-Faktoren.

Natürlichkeit: Ein Linkprofil mit nur DoFollow-Links wirkt unnatürlich. Echte Websites bekommen eine Mischung aus beiden Link-Typen.

Mir ist kürzlich aufgefallen, wie oft erfolgreiche Websites NoFollow-Links von Wikipedia haben – und trotzdem davon profitieren. Der Traffic und die Glaubwürdigkeit, die so eine Erwähnung bringt, ist unbezahlbar.

Linkprofil-Analyse: Die richtigen Tools nutzen

Du willst wissen, wie dein aktuelles Linkprofil aussieht? Hier sind die besten Wege, um DoFollow- und NoFollow-Links zu analysieren:

Ahrefs: Zeigt dir detailliert alle Backlinks und deren Attribute an. Filter nach DoFollow/NoFollow und erkenne Muster in deinem Linkprofil.

Semrush: Bietet eine übersichtliche Aufschlüsselung deiner Link-Typen und vergleicht sie mit der Konkurrenz.

Google Search Console: Kostenlos, aber weniger detailliert. Zeigt zumindest alle Links an, die Google erkannt hat.

Screaming Frog: Ideal für die Analyse interner Links und deren Attribute auf deiner eigenen Website.

Die Zahlen allein sagen aber noch nicht alles. Wichtiger ist die Qualität der verlinkenden Domains und der Kontext, in dem die Links stehen.

Das natürliche Verhältnis: Warum Balance wichtig ist

Was ist ein gesundes Verhältnis von DoFollow zu NoFollow? Es gibt keine magische Formel, aber hier mal ein paar Faustregeln:

70-80% DoFollow, 20-30% NoFollow gilt oft als natürlich. Aber das hängt stark von deiner Branche ab. E-Commerce-Sites haben oft mehr NoFollow-Links (durch User-Reviews), während Blogs mehr DoFollow-Links bekommen.

Wichtiger als das exakte Verhältnis ist die Herkunft deiner Links. Wenn 90% deiner DoFollow-Links von zweifelhaften Quellen stammen, hast du ein Problem. Lieber weniger, aber hochwertige Links.

Eine strategische SEO-Analyse kann dir dabei helfen, Schwachstellen in deinem Linkprofil zu identifizieren und gezielt zu beheben.

Für DoFollow-Links:

  • Konzentriere dich auf hochwertige, relevante Quellen
  • Achte auf natürlichen Anchor-Text
  • Baue Beziehungen zu anderen Websitebetreibern auf
  • Erstelle Content, der natürlich verlinkt wird

Für NoFollow-Links:

  • Nutze sie bei bezahlten Kooperationen (ehrlich und transparent)
  • Setze sie in User-Generated-Content-Bereichen
  • Verwende sie für Links zu Social Media oder fragwürdigen Quellen
  • Markiere Affiliate-Links entsprechend

Generell:

Google wird immer besser darin, Links im Kontext zu bewerten. Machine Learning und AI helfen dabei, natürliche von manipulativen Links zu unterscheiden. Das bedeutet: Die reine Anzahl der DoFollow-Links wird weniger wichtig, die Qualität und Relevanz umso mehr.

Neue Attribute werden wahrscheinlich folgen. Google experimentiert bereits mit verschiedenen Signalen zur Link-Bewertung. Aber keine Sorge – die Grundprinzipien bleiben: Erstelle wertvollen Content und baue echte Beziehungen auf.

Warum Technik allein nicht reicht

Link-Attribute sind nur ein Teil des Puzzles. Eine ganzheitliche SEO-Strategie berücksichtigt auch Content-Qualität, technische Optimierung und User Experience.

Viele Website-Betreiber verlieren sich in technischen Details und vergessen das Wesentliche: Links entstehen, wenn Menschen deine Inhalte wertvoll finden. DoFollow oder NoFollow – secondary. Erst kommt der Mehrwert, dann die Technik.

Die Erkenntnis dahinter? Links sind Beziehungen zwischen Menschen, nicht nur zwischen Websites. Wer das versteht, baut nicht nur bessere Linkprofile auf, sondern auch nachhaltigere Businesses.

Vielleicht geht es am Ende gar nicht darum, jeden Link zu optimieren – sondern darum, Inhalte zu schaffen, die Menschen gerne empfehlen. Egal mit welchem Attribut.